DA I: Niederlage nach doppelter Verlängerung gegen Tabellenersten

Das war nichts für schwache Nerven – oder schlechte Kondition. Am Ende waren uns die Gegnerinnen aus Tiergarten wohl in diesen Bereichen überlegen und konnten sich nach 50 Minuten mit 87:79 den Sieg sichern, und damit wahrscheinlich wohl auch die Meisterschaft nach Berlin holen.

Nach drei Wochen Pause war es endlich wieder soweit. Game Day! Nach einer intensiven Trainingswoche mit Freundschaftsspiel gegen SCAL reisten wir wir guter Dinge nach Berlin (wenn auch Tiffy schon ganz schön schniefte). Doch wir starteten richtig mies. In den ersten fünf Minuten gelang uns trotz guter Chancen kein einziger Korb, während Tiergarten gegen unsere 3:2 Zone problemlos punktete. Beim 8:0 stellten wir dann auf eine aggressivere Manndeckung um, und kamen durch die Defense wieder ins Spiel. Aus Ballgewinnen ergaben sich Möglichkeiten zu Fastbreaks und wir konnten zum 8:9 in Führung gehen. Das erste Viertel ging dann mit 12:14 knapp an uns.

Im zweiten Viertel konnten wir dann den Vorsprung zunächst auf 16:25 ausbauen, doch dann gelang uns wieder drei Minuten lang kein Punkt, während Tiergarten einen 10:0 Run hinlegte. Mit einem Punkt Rückstand gingen wir in die Halbzeit. Im dritten Viertel ging es ähnlich los: wir trafen weiterhin gar nicht von außen, und Tiergarten stellte sich so tief in die Zone, dass wir unsere Center kaum ordentlich anspielen konnten. Nach drei Minuten stand es schon 33:25. Dann fand Sinjes glücklicherweise ihr Wurfhändchen wieder und verwandelte ein paar der ständig verfügbaren freien Würfe von außen. Doch leider ließ sich Tiergarten davon gar nicht beeindrucken und blieb tief in der Zone stehen. Zudem hatten sie offensiv stets eine Antwort parat, insbesondere Anika Sierk, die Topscorerin der Liga, zeigte trotz ordentlicher Verteidigung eine beeindruckende Wurfquote. Dennoch schafften wir es, leicht aufzuholen und zum Ende des dritten Abschnitts auf drei Punkte zu verkürzen: 42:45.

Gleich in der ersten Minute des vierten Viertels gelang uns dann der Ausgleich. Jetzt war alles offen, und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Fouls und Freiwürfen. Zur 37. Minute führten die Gastgeber mit 57:52, doch wir erspielten uns vier Freiwürfe, die wir alle verwandelten, und Wiebi gelang im Anschluss noch ein Korb in der Zone: 58:57 für uns in der 39 Minute. Wieder Foul, diesmal auf der anderen Seite, und auch die Gegnerin verwandelt souverän an der Linie: 59:58. Im Gegenzug kam Wiebi wieder an die Linie, 59:59. Wenige Sekunden auf der Uhr, Tiergarten verlegt einen Korbleger, wir kommen noch einmal in den Angriff, doch die Zeit ist knapp und der hastige Wurfversuch erfolglos – Verlängerung.

Die ersten drei Minuten gehörten uns: Ein Freiwurf, ein Dreier von Sinjes, ein Wurf von Sük – 61:65. Doch dann – ein zu schneller Wurf, ein Foul am Rebound und zwei Schuss für die Gegner wegen Mannschaftsfouls. Einer drin. Danach nochmal gleich zwei schnelle Fouls von uns, vier verwandelte Freiwürfe für die Gegner – 66:65. Doch wir kontern – Sük trifft zweimal von außen – 66:69, eine Minute vor Schluss. Doch zu früh gefreut, Dreier der Gegner. Sük kommt an die Linie, einer ist drin 69:70. Dann wieder Foul, Freiwurf für die Gegnerinnen, die unheimlich hochprozentig treffen. Der erste ist drin, 70:70, der zweite springt an den Ring, unser Rebound und noch einmal ab nach vorne, 5 Sekunden Zeit, doch diesmal schaffen wir nicht einmal, noch einen schlechten Wurfversuch abzugeben. Wieder Verlängerung. Einmal durchschnaufen, weiter. Doch jetzt gelingt uns offensiv nichts mehr, wir sind zu müde und machen Fehler, die Gegner treffen noch einen Dreier, legen vor mit 76:72. Noch eine Minute zu spielen, wir müssen foulen, um in Ballbesitz zu kommen. Doch die Gegnerinnen treffen souverän, wir versuchen es wieder, das gleiche Spiel. 84:74 steht es jetzt schon, dann gelingt Sinjes noch ein Dreier, nur noch sieben, ist das noch machbar? Noch einmal foulen, wieder verwandelt Tiergarten sicher, das war’s wohl, zum Schluss treffen wir noch einen für die Statistik, dann streichen wir die Segel und warten bis die Uhr abläuft. Glückwunsch an Tiergarten zum 87:79 Sieg – und zur wahrscheinlichen Meisterschaft. Wir sind durch die Niederlage jetzt auf dem vierten Tabellenplatz, von dem wir uns auch aus eigener Kraft nicht mehr nach oben bewegen können.