Neueste Erkenntnisse aus der Sporttheorie von den 2. Herren

Hamburg – Eidelstedt.
Sportwissenschaftler aus aller Welt sind irritiert. Denn im Madison Dörpsgarden sind im Februar 2019 Erkenntnisse aufgetaucht, die allgemein gültige Gesetze der Trainigs- bzw. Spielvorbereitungstheorie auf den Kopf stellen.

Vereinzelt spricht man schon von einer Sensation. In Fachkreisen scheint sich der Begriff der Försteriadischen Eröffnung durchzusetzen.

Doch was war passiert?
Bisher ist man grundsätzlich in jeder Sportart davon ausgegangen, dass eine konzentrierte, vernünftige Vorbereitung auf einen Wettkampf das A und O sind, um diesen überhaupt erfolgreich gestalten zu können.
Doch an diesem Wochenende veränderten die Kraftförster gleich absurd viele Parameter, um von einem Zufall sprechen zu können.

Faktor 1: Stehen insgesamt rund 16 spielfähige Förster auf dem Meldebogen, entschieden sich nur 50 % zur Teilnahme am Spiel.

Faktor 2: Bereits Stunden vor dem Spiel war klar, dass der Schrank mit den Anschreibeutensilien nicht einfach offen sein würde. Statt auf das Spiel richtete sich fortan die Konzentration auf das Öffnen der entsprechenden Schranktür. Was dann irgendwann auch geklappt hat.

Faktor 3: Nicht ganz unwichtig! Ein entsprechend motivierter Gegner – gegen den auch die Förster definitv nicht einfach so verlieren wollen. Diesmal Elmshooaan. Die hatten uns im Hinspiel böse erwischt. Da wollten die Förste auf jeden Fall Revanche nehmen.

Faktor 4: Pünktliches Erscheinen in der Halle? Scheint komplett egal. Rund 50 Minuten vor dem Spiel machten sich 12 Elmshorner konzenriert warm, schossen sich ein und stretchten sich pflichtbewusst. Rund 45 Minuten vor dem Spiel haben immerhin zwei Förster schon mal auf den Korb geworfen, zwei weitere banden sich schon die Schuhe.

Faktor 5: Ganzheitliche Vorbereitung wird überbewertet. Um kurz nach 17 Uhr (Anpfiff: 17.30 Uhr) viel Maddin dann auf, dass er die Spielerpässe zu Hause hat liegen lassen. Was dazu führte, dass aus den inzwischen 7 anwesenden Förstern wieder 6 wurden.

Faktor 6: Der Teamgedanke scheint wiederum aber auch bei kompletter Planlosigkeit wichtig zu sein. Eben noch schadenfreudig machte sich dann 10 Minuten später auch Neuzugang Chrille auf den Weg, um wiederum seinen Spielerpass auch von zu Hause zu holen. Immerhin ist kurz vorher der Coach gekommen, so dass wieder 6 plus Trainer in der Halle waren.

Faktor 7: Offensichtlich scheint es viel wichtiger zu sein, rund 10 Minuten vor Spielbeginn das Tempo nahezu auf Null zu drosseln, anstatt die Muskeln nochmal richtig in Schwung zu bringen. Die Förster jedenfalls entschieden sich hier für eine gute Mischung aus „unmotiviert einen Ball auf den Korb werfen“ und „einfach mal auf der Bank abhängen.“ Nachdem also rund alle Grundregeln der vernünftigen Vorbereitung ad absurdum geführt wurden, waren dann pünktlich zum Spielbeginn alle Förster da. Es konnte losgehen.
Und wie!
Es ging direkt ab, wie die Feuerwehr. Was auch an Neuzugang und Feuerwehrmann Chrille aka Jonny gelegen haben mag. 25 Punkte im ersten Viertel, davon 4 Dreier zeigten den Elmshornern, wo der Frosch die Locken hat.
Vermutlich mussten die aber nach so viel Einsatz vor dem Spiel erstmal ausruhen.
Hätten wir nicht gleich 8 Freiwürfe (von 13) daneben gesetzt, hätte es noch deutlicher ausfallen können. Da Elmshorn aber wiederum zwischen Minute 3 und 10 nur 2 Freiwürfe verwandeln konnte, reichte es für eine – spielentscheidende – komfortable 17-Punkte-Führung.
Dieser liefen die Gäste dann auch das komplette Spiel – vergeblich – hinterher. Weitere 5 Dreier im zweiten Viertel ließen nichts anbrennen.
Was auch gut war, denn in der zweiten Hälfte nahm auch die Anzahl der Spielförster immer weiter ab.

Zunächst verabschiedete sich Kreutzer mit seinem zweiten unsportlichen Foul bereits im 3. Viertel.
Im letzten Viertel waren 4 weitere Förster mit 4 Fouls belastet.
Der fleißige Mathematiker erkennt an dieser Stelle ein gewissen Risiko. Da aber nur zwei Förster mit 5 Fouls das Feld verlassen mussten, blieben noch 5 Förster bis zum Schluss auf dem Feld – und konnten eine äußerst starke Teamleistung in den sicheren Hafen fahren.

Da wiederum nach ähnlich schlechter Freiwurfquote im 3. Viertel im letzten immerhin 11 von 14 verwandelt werden konnten und gleichzeitig Elmshorn immer noch kein Mittel gegen unsere starke Zonenverteidigung gefunden hat, blieb der Vorsprung auch am Ende bei rund 15 Punkten.

Endergebnis: Förster vs. Elmshoan – 79:63

Kurzum: Erste Profimannschaften haben bereits überlegt, das Konzept der wirren Vorbereitung zu übernehmen. Wir werden den Feldversuch weiter begleiten und werden berichten…

Eine Rose ist eine Rose und Gesetz bleibt (vorerst) Gesetz.

Ottemsem vs. Förster: 76:62

Es war alles angerichtet für unser Gastspiel bei der SC Ottensen, gegen die der Aufgalopp in die Saison im heimischen Dörpsgarden mit 68:55 siegreich gestaltet werden konnte.

Das Rematch stand an einem frühen Sonntag Abend, schon seit Generationen von Förstern die beliebteste Zeit für körperliche Ertüchtigung, in den Räumlichkeiten des Wirtschaftsgymnasium St. Pauli an. Was könnte also näher liegen, als bei dieser Gelegenheit gemeinhin (voreilig?) als zutreffend unterstellte wirtschaftliche Prinzipien auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen: beispielsweise das Minimax-Prinzip nach Abraham Wald. Laut „wikipedia“ hilft das Minimax-Prinzip dabei, Pläne und Ziele umzusetzen, namentlich dadurch, dass das sicher zu erzielende Resultat im Hinblick auf den hierfür erforderlichen Einsatz optimiert wird (das MINImum wird MAXImiert!). Wer kann da schon widerstehen?

Der Versuchsaufbau war in personeller Hinsicht schon vorgeschrieben (auszugsweise): ein Jungförster hatte durch den Einsatz neumodischer Beinkleider eine Knochenhautentzündung erlitten, ein anderer hatte sich am letzten Spieltag bei einem Blockversuch eine Handverletzung zugezogen (unter Einsatz von Sprungkraft! wie verantwortungslos kann man eigentlich mit seinem Körper umgehen?!), da wollte Fawad sich nicht lumpen lassen und knickte in der letzten Aktion des Abschlusstrainings konsequent um (gute Besserung an alle Angeschlagenen). Voller wissenschaftlichem Tatendrang tauchten sodann immerhin 8 Kraftförster in kurzen Beinkleidern zum Experiment auf.

Zunächst galt es, die positiv inspirierenden Worte des in den Versuchsablauf nicht eingeweihten Herrn Drainers Mannix geflissentlich zu ignorieren, schließlich ist Wissenschaft kein Kasperletheater. Das gelang auch mit den Förstern innewohnender Souveränität, lagen wir doch nach 8 Minuten bereits mit 9 Punkten hinten. Es war beinahe angsteinflössend, mit welcher Akribie sich alle Förster an das Skript hielten! Ganz Gallien? äääh… Alle Förster? Nun ja, wenn es um Wissenschaft geht, muss sich natürlich ein Doktor in den Mittelpunkt spielen, und Lars alias Dr. Kühne tat genau dies in perfider Art. Nicht nur torpedierte Dr. Kühne von Anfang an das gemeinschaftliche Ziel, mit minimalem Einsatz den Sieg einzufahren, indem er bereits 7 Punkte im ersten Viertel einfuhr (am Ende waren es 19, in Worten: „leckomio“), nein, es fanden auch sieben von acht Versuchen von der Freiwurflinie den Weg durch die Reuse (okay, über die Art und Weise reden wir dann nochmals!). Tumulte konnte er nur dadurch verhindern, indem er (viel zu spät) sein fünftes Foul einheimste.

Wohltuend und erfrischend dagegen, wie geschlossen der Rest der Försterschaft agierte. Folglich wurden die ersten beiden Viertel mit jeweils 6 Punkten abgeschenkt (30:42 zur Halbzeit). Eine kurze Irritation kam auf, als im dritten Viertel Simon und Christoph mit 6 bzw. 5 schnellen Punkten antäuschten, zu Dr. Kühne aufschließen zu wollen, aber auch dieses Viertel (22:18) änderte nichts an den Grundfesten dieses Abends, das gesetzte Ziel wurde mit 62:76 verpasst (kann bitte irgendwer bei wikipedia eintragen, dass das minimax-Prinzip eher weniger hilfreich ist bei der Umsetzung von Plänen und Zielen?!).

Woran hat es also gelegen? Mit minimalem Input (nur drei Dreier im gesamten Spiel getroffen; 6 von 12 Freiwürfen (exkl. Dr. Kühe) – ein Fall für Bertl!!) den maximalen Output zu erreichen, trotz klinischer Bedingungen jedenfalls nicht an diesem Abend! Wir einigten uns in der Nachbesprechung darauf, dass die Temperatur im Versuchslabor viel zu hoch eingestellt war… der Temperaturjoker ist damit weg. Die nächsten Gegner können sich freuen.