Eine Rose ist eine Rose und Gesetz bleibt (vorerst) Gesetz.

Ottemsem vs. Förster: 76:62

Es war alles angerichtet für unser Gastspiel bei der SC Ottensen, gegen die der Aufgalopp in die Saison im heimischen Dörpsgarden mit 68:55 siegreich gestaltet werden konnte.

Das Rematch stand an einem frühen Sonntag Abend, schon seit Generationen von Förstern die beliebteste Zeit für körperliche Ertüchtigung, in den Räumlichkeiten des Wirtschaftsgymnasium St. Pauli an. Was könnte also näher liegen, als bei dieser Gelegenheit gemeinhin (voreilig?) als zutreffend unterstellte wirtschaftliche Prinzipien auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen: beispielsweise das Minimax-Prinzip nach Abraham Wald. Laut „wikipedia“ hilft das Minimax-Prinzip dabei, Pläne und Ziele umzusetzen, namentlich dadurch, dass das sicher zu erzielende Resultat im Hinblick auf den hierfür erforderlichen Einsatz optimiert wird (das MINImum wird MAXImiert!). Wer kann da schon widerstehen?

Der Versuchsaufbau war in personeller Hinsicht schon vorgeschrieben (auszugsweise): ein Jungförster hatte durch den Einsatz neumodischer Beinkleider eine Knochenhautentzündung erlitten, ein anderer hatte sich am letzten Spieltag bei einem Blockversuch eine Handverletzung zugezogen (unter Einsatz von Sprungkraft! wie verantwortungslos kann man eigentlich mit seinem Körper umgehen?!), da wollte Fawad sich nicht lumpen lassen und knickte in der letzten Aktion des Abschlusstrainings konsequent um (gute Besserung an alle Angeschlagenen). Voller wissenschaftlichem Tatendrang tauchten sodann immerhin 8 Kraftförster in kurzen Beinkleidern zum Experiment auf.

Zunächst galt es, die positiv inspirierenden Worte des in den Versuchsablauf nicht eingeweihten Herrn Drainers Mannix geflissentlich zu ignorieren, schließlich ist Wissenschaft kein Kasperletheater. Das gelang auch mit den Förstern innewohnender Souveränität, lagen wir doch nach 8 Minuten bereits mit 9 Punkten hinten. Es war beinahe angsteinflössend, mit welcher Akribie sich alle Förster an das Skript hielten! Ganz Gallien? äääh… Alle Förster? Nun ja, wenn es um Wissenschaft geht, muss sich natürlich ein Doktor in den Mittelpunkt spielen, und Lars alias Dr. Kühne tat genau dies in perfider Art. Nicht nur torpedierte Dr. Kühne von Anfang an das gemeinschaftliche Ziel, mit minimalem Einsatz den Sieg einzufahren, indem er bereits 7 Punkte im ersten Viertel einfuhr (am Ende waren es 19, in Worten: „leckomio“), nein, es fanden auch sieben von acht Versuchen von der Freiwurflinie den Weg durch die Reuse (okay, über die Art und Weise reden wir dann nochmals!). Tumulte konnte er nur dadurch verhindern, indem er (viel zu spät) sein fünftes Foul einheimste.

Wohltuend und erfrischend dagegen, wie geschlossen der Rest der Försterschaft agierte. Folglich wurden die ersten beiden Viertel mit jeweils 6 Punkten abgeschenkt (30:42 zur Halbzeit). Eine kurze Irritation kam auf, als im dritten Viertel Simon und Christoph mit 6 bzw. 5 schnellen Punkten antäuschten, zu Dr. Kühne aufschließen zu wollen, aber auch dieses Viertel (22:18) änderte nichts an den Grundfesten dieses Abends, das gesetzte Ziel wurde mit 62:76 verpasst (kann bitte irgendwer bei wikipedia eintragen, dass das minimax-Prinzip eher weniger hilfreich ist bei der Umsetzung von Plänen und Zielen?!).

Woran hat es also gelegen? Mit minimalem Input (nur drei Dreier im gesamten Spiel getroffen; 6 von 12 Freiwürfen (exkl. Dr. Kühe) – ein Fall für Bertl!!) den maximalen Output zu erreichen, trotz klinischer Bedingungen jedenfalls nicht an diesem Abend! Wir einigten uns in der Nachbesprechung darauf, dass die Temperatur im Versuchslabor viel zu hoch eingestellt war… der Temperaturjoker ist damit weg. Die nächsten Gegner können sich freuen.