Das letzte Regionalliga-Wochenende war für die 1. Herren ein Doppelspieltag. Am Freitag ging es in einem verlegten Spiel auswärts gegen die BSG Bremerhaven, am Samstag zuhause zum Abschluss gegen die zweite Mannschaft von Rist Wedel. Nach dem gesicherten Klassenerhalt war es das Ziel, mit zwei Siegen die Saison – wie im Vorjahr – mit einer ausgeglichenen Bilanz zu beenden.
Beste Offensivleistung der Saison in Bremerhaven
Das Spiel gegen den Tabellendritten war von Anfang an eine punktereiche Angelegenheit. Im ersten Viertel wurde auf beiden Seiten nicht sonderlich stark verteidigt. Viele Würfe fanden ihr Ziel und der Spielabschnitt endete 24:24. Im zweiten Viertel lief es dann nur für die Gastgeber offensiv genauso gut weiter. Mit einer hohen Trefferquote aus jeder Distanz gewann Bremerhaven das Viertel mit 34:17 und ging mit einer 58:41-Führung in die Halbzeitpause.
Dem Verlauf nach schien das Spiel schon fast vorentschieden. Aber Coach Carsten Heinichen setzte mit einer Zonenpresse über das ganze Feld alles auf eine Karte – und das zahlte sich aus. Die BGW brachte den Gegner durch die neue Verteidigungsvariante aus dem Konzept, provozierte viele Ballverluste und münzte diese in eigene Punkte um. Simon Kürschner streute vier seiner insgesamt fünf Dreier nach der Halbzeit ein und die Daniels – mit überragenden 38 und 27 Punkten – waren von den Bremerhavenern nicht mehr zu stoppen. Das dritte Viertel ging mit 32:11 an die BGW und das Spiel war mit 73:69 gedreht. Im Schlussabschnitt ging es ähnlich weiter und die Führung konnte ausgebaut werden. Kai-Philip Hirsch erzielte dann in den Schlusssekunden sogar den hundertsten Punkt zum Endstand von 100:86.
Revanche gegen Wedel geglückt
Das Hinspiel hatten die 1. Herren in schlechter Erinnerung. Nach einer zweistelligen Führung wurde das Spiel im letzten Viertel noch aus der Hand gegeben. Im Gegensatz zum Vortag gegen Bremerhaven war die erste Halbzeit vor allem durch die Verteidigung geprägt. Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten (15:15) spielte die BGW ein starkes zweites Viertel und ging mit einer 33:22 Führung in die Kabine. Schon in der ersten Halbzeit sorgte wieder Daniel H. für den Großteil der BGW-Punkte. Diesmal lief er besonders von der Dreipunktelinie heiß – insgesamt sechs Treffer – und erzielte am Ende 35 Punkte.
Mit drei Dreiern zum Start der zweiten Halbzeit bauten die 1. Herren die Führung weiter auf 17 Punkte aus. Wedel gab sich aber nicht geschlagen und drehte ebenfalls von draußen auf. Insgesamt kamen beiden Mannschaften auf jeweils neun Treffer aus der Dreipunkte-Distanz. Mitte des letzten Viertels kam Wedel noch so einmal auf fünf Punkte heran. Die 1. Herren fanden im Angriff aber immer rechtzeitig eine Antwort und brachten den 78:71 Sieg nach Hause.
Saisonziel knapp verpasst
Mit den beiden Siegen zum Abschluss kommen die 1. Herren auf eine Bilanz von jeweils 11 Siegen und 11 Niederlagen. Das bedeutet in der Endabrechnung Tabellenplatz 6. So wurde das vor der Saison ausgegebene Ziel – eine Platzierung im vorderen Tabellendrittel – knapp verpasst. Eine solche Platzierung wäre durchaus möglich gewesen, hätte man einige unnötige Niederlagen – wie im Rückspiel gegen Schlusslicht Eimsbüttel – vermieden. Aber mit den beiden auch offensiv überzeugenden Siegen am letzten Spieltag kann das Team noch dem abschließenden Highlight der Saison entgegen sehen: Am 2. und hoffentlich 3. Mai geht es beim Final Four um den Hamburger Pokal. Halbfinalgegner ist Oberligist Gut-Heil Billstedt.
In Sachen Statistiken waren in der Saison Daniel H. mit 17,8 und Daniel Musché mit 15,1 Punkten pro Spiel die besten Scorer der Mannschaft. Ligaweit liegen sie damit auf dem 9. bzw. 15. Platz. Bei den Teamstatistiken gehören die 1. Herren zu den stärksten Verteidigungen der Liga. Insgesamt kassierten sie die zweitwenigsten Punkte – auch wenn diese Zahlen durch die in diesem Jahr sehr zahlreichen 20:0-Wertungsentscheide etwas verzerrt ist. Stark verbesserungswürdig ist allerdings die Freiwurfquote: Mit nur 55,2 % ist man hier die schlechteste Mannschaft. Bei den ligaweit viertmeisten Versuchen wurden hier also sehr viele Punkte verschenkt.